Umgang mit Emotionen (5-12 Jahre)

Ein Auszug aus meinem Buch „Emotionale Intelligenz bei Kindern fördern“

Aufgabe: Versuche, dich in den folgenden Situationen wiederzufinden und zu entscheiden, welche Verhaltensweisen zur Verbesserung des Verhältnisses beitragen würden? Pro Aufgabe gibt es eine oder mehrere Antwortmöglichkeiten.

Altersgruppe 5–7 Jahre

1. Maria fühlt sich von ihrer Freundin Lara gekränkt und wartet auf eine Entschuldigung. Aber die bleibt aus. Die Kränkung, an sich ohne großen Belang, wächst und wird zu einer Mauer, die zwischen Maria und Lara steht. Was soll Maria tun?
a) Maria vermutet, dass Lara die Kränkung, die sie ihr zugefügt hat, gar nicht als solche empfindet. Maria nimmt wieder Kontakt zu Lara auf.
b) Maria spricht mit Lara an, was ihr missfallen hat.
c) Maria verdrängt, dass Lara sie gekränkt hat.
d) Maria verfasst einen Brief an Lara, in dem sie ihre Kränkung offenbart, und wartet auf eine passende Gelegenheit, um den Brief Lara zu geben. Diese Gelegenheit kommt dann aber nie.

Lösung:

2. Zwei Freundinnen von Katja sind sauer auf sie. Wenn sie etwas mit einer Freundin unternimmt, fühlt sich die andere Freundin hintergangen. Das setzt Katja unter Druck. Sie überlegt oft, ob sie vielleicht etwas falsch macht. Wie soll Katja reagieren?
a) Sie beschließt, sich neue Freundinnen zu suchen.
b) Sie denkt daran, dass es unmöglich ist, es allen recht zu machen, und macht weiter wie bisher.
c) Sie macht Vorschläge und unternimmt etwas mit ihren beiden Freundinnen.
d) Zukünftig bestimmt sie selbst, mit wem und wann sie Zeit verbringt.

Lösung:

Altersgruppe 8–10 Jahre

1. Nina hat Carola zu einer Geburtstagsparty eingeladen. Als Carola dort ankommt, stellt sie fest, dass sie niemanden dort kennt und auch Nina nicht zu sehen ist. Was soll Carola machen?
a) Sie findet im Bücheregal ein interessantes Buch und fängt an, es durchzublättern.
b) Sie verlässt die Geburtstagsparty.
c) Sie stellt sich vor und versucht, mit anderen ins Gespräch zu kommen.
d) Sie zieht sich zurück und wartet auf Nina.

Lösung:

2. Olaf beklagt sich bei Uwe über einen Jungen, der ihn aufs Übelste beleidigt hat. Wie soll Uwe reagieren?
a) Uwe lässt Olaf erklären, was los war, damit er die Situation selbst einschätzen kann. Anschließend gibt er Olaf einen Rat.
b) Uwe wird ebenso wütend auf den andere Jungen wie Olaf. Er macht Vorschläge, wie sich Olaf an dem Jungen rächen kann.
c) Uwe empfiehlt Olaf, sich nicht zu ärgern, weil das ohnehin nichts bringt.
d) Uwe erinnert sich an eine ähnliche Situation, die er selbst erlebt hat. Er erzählt Olaf von seiner Schadenfreude, als sein Beleidiger eine 5 in Mathe bekommen hat.

Lösung:

Altersgruppe 11–12 Jahre

1. Eines Morgens ist Tom zu spät aufgestanden. Hektisch packt er seine Sachen und rennt zur Bushaltestelle, damit er seinen Bus zur Schule erwischt. Der Bus aber ist zwei Minuten zu früh abgefahren. Wie soll Tom reagieren?
a) Er ruft nachmittags die Verkehrsbetriebe an und beschwert sich über die Verfrühung.
b) Er nimmt sich vor, beim nächsten Mal früher aus dem Haus zu gehen.
c) Er ruft in der Schule an und sagt Bescheid, dass er sich verspätet.
d) Er rennt dem Bus hinterher und probiert, ihn an der nächsten Haltestelle zu erwischen.

Lösung:

2. Die Schwester von Paula hat zum wiederholten Mal ihre Spielsachen im gemeinsamen Kinderzimmer nicht aufgeräumt, obwohl sie diesmal dran war. Offensichtlich war sie zu viel mit ihrem Smartphone beschäftigt. Wie soll Paula reagieren?
a) Paula räumt die Spielsachen selber auf.
b) Paula sagt zu ihrer Schwester: „Mir scheint, dass dir dein Smartphone wichtiger ist als die Ordnung in unserem Zimmer.“ Sie bittet ihre Schwester, schnellstmöglich die Sachen aufzuräumen.
c) Paula wird wütend und fordert ihre Schwester auf, ihre Spielsachen sofort aufzuräumen.
d) Paula beklagt sich bei ihren Eltern über die Schwester.

Lösung: