Ein Auszug aus meinem Buch “Emotionale Intelligenz bei Kindern fördern”
Definition
Beziehungsmanagement ist die Fähigkeit, Phasen von negativem Gruppendruck standzuhalten und auf Konfliktlösungen hinzuarbeiten, um gesunde und lohnende Verbindungen zu Einzelpersonen und Gruppen aufrechtzuerhalten
Bausteine von Beziehungsmanagement:
Erkenntnis, dass Gefühle je nach Interaktionspartner unterschiedlich mitgeteilt werden | Soziale und ethische Normen des Verhaltens verstehen | Beachtung des Wohlbefindens von sich selbst und den anderen |
Wissen, dass die Mitteilung der eigenen Gefühle interpersonale Konsequenzen hat |
Unterstützung der Familie, der Schule und der Gemeinschaft anerkennen | Das Streben, mit Menschen in produktive Kommunikationsbeziehungen zu treten |
Verschiedene Arten von Beziehungen unterscheiden | Vielfalt der Gesellschaft respektieren | Die eigene Anziehungskraft verstärken, die Vertrauenswürdigkeit erhöhen |
Bereits Kindergartenkinder empfinden ihre Freunde als wichtige Quelle sozialer Unterstützung. Anders als im Kontakt zu Erwachsenen bauen Kinder ihre Beziehungen zu Gleichaltrigen auf den Prinzipien von Gleichheit und Freiwilligkeitauf. Gerade bei jüngeren Kindern werden Freundschaften durch gemeinsamen Besuch der KiTa, durch Wohnortnähe, Elternkontakte und vielleicht auch gemeinsames Spielzeug gestützt. Das alleine reicht aber nicht aus, um Freundschaften aufzubauen und sie zu pflegen. Kinder brauchen Fertigkeiten, die ihnen ermöglichen, Kontakte mit mit Gleichaltrigen zu knüpfen, sich über Meinungen zu verständigen, mit Konflikten umzugehen.
Beziehungen zu anderen Menschen sind etwas sehr Wertvolles. Es ist jedoch nicht möglich, jeden zu verstehen, auf jeden einzugehen, von jedem gemocht zu werden, geschweige denn jedem ein guter Freund zu sein. Wir alle sind verschieden, wir unterscheiden uns von anderen in unserer Lebensauffassung, in unserer Einstellung. Immer und überall treffen Sie auf Menschen, die eine andere Meinung als Sie haben. Der andere muss deshalb nicht zu Ihrem Feind werden. Wenn Sie mit seiner Sicht der Dinge nicht einverstanden sind, ist das vielleicht ein Anlass für eine Diskussion, nicht aber für einen Konflikt.
Konflikte und Probleme sind im Leben nicht zu vermeiden. Zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen entstehen Meinungsverschiedenheiten, für die Lösungen gefunden werden müssen. Worum geht es beim Streiten eigentlich? Vielleicht bekommen die Kinder nur so die Aufmerksamkeit ihrer beschäftigten Eltern? Oder wollen sie vom Streit der Eltern untereinander ablenken? Oder die Eifersucht auf das Geschwisterkind treibt sie an. Auch eine Überforderung, zum Beispiel durch Schuleintritt, könnte der Grund sein. Häufig geht es eigentlich um ein allgemeines Kräftemessen zwischen Kindern. Und manchmal ist schlicht Langeweile die Ursache für Konflikte. Dabei sind sich gerade die kleinen männlichen Raufbolde fast nie über den Sinn des Streitens im Klaren. In einer feindlichen Natur mussten Menschen schon vor Hunderttausenden von Jahren schon ab der Kindheit lernen, sich zu wehren. Noch heute gibt es daher Phasen, in denen gerade Jungen ein tiefgreifendes Bedürfnis haben, ihre kämpferische Seite auszuleben. Alle Arten von Waffen haben dann eine magische Anziehungskraft, was die pazifistisch denkenden Eltern an den Rand des Wahnsinns bringen kann.