Soziale Fähigkeiten

Ein Auszug aus meinem Buch „Emotionale Intelligenz“

Definition
Unter Sozialen Kompetenzen, die häufig als Soft Skills genannt wird, verbergen sich positive Schlüsselqualifikationen, die uns erlauben, effektiv mit anderen Menschen zusammen zu arbeiten: Motivation, Kommunikationstalent, Zielstrebigkeit, Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit, interkulturelle Kompetenzen. Zu sozialer Kompetenz gehört des Weiteren die Bereitschaft zu Kooperation mit Menschen, Rücksicht auf die Umwelt, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit gegenüber den anderen.

Nach Daniel Goleman deuten die ausgeprägten Soft Skills nach Erfüllung folgender Voraussetzungen hin:

Kategorie Beschreibung
Einfluss Wirksame Mittel benutzen, um andere zu überzeugen.
Kommunikation Offen zuhören und überzeugende Botschaften aussenden.
Konfliktbewältigung Über Meinungsverschiedenheiten verhandeln und sie beilegen.
Führung Einzelne Gruppen inspirieren und lenken.
Katalysator des Wandels Die Fähigkeit, sich ändernden Anforderungen anzupassen und gleichzeitig andere dazu bringen, den Wandel mitzumachen.
Bindungen aufbauen Nützliche Beziehungen pflegen.
Zusammenarbeit Mit anderen für gemeinsame Ziele zusammenarbeiten.
Teamfähigkeiten Beim Verfolgen gemeinsamer Ziele für Gruppensynergie sorgen.

Einfluss

Um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir andere dafür interessieren und begeistern. Wir müssen die anderen davon überzeugen, dass das, was wir möchten, auch für die anderen eine gute Idee ist. Zum Beispiel müssen Verkäufer die Kunden für sich und ihr Angebot begeistern. Dies gelingt ihnen am einfachsten, wenn Sie ihnen authentisch begegnen. Die Zukunft gehört nicht unbedingt den Billigprodukten, sondern dem emotionalen Verkaufen, das den Verstand und das Herz des Kunden gleichermaßen anspricht. Je mehr ein Verkäufer als Person überzeugt, umso mehr Vertrauen schenkt ihm der Kunde.

Kommunikation

Eine gelungene Kommunikation hat eine wesentliche Bedeutung für unser Leben und unsere Lebensqualität. Die Kommunikationstheoretiker unterscheiden hierbei den Sender einer Botschaft und den Empfänger. Botschaften sind selten eindeutig, sie unterliegen immer einem komplexen Gestaltungsprozess, d.h. der Sinn einer Kommunikation erschließt sich erst auf der Basis unserer Motive, motivationaler Selbstbilder, Werte und Ziele. Der Satz „Das war jetzt aber lustig!“ hat eine völlig andere Bedeutung, wenn er in geselliger Runde nach einem Scherz gesagt wird als wenn der Prüfer eines Abschluss-Kolloquiums damit eine völlig wirre Antwort des Prüflings quittiert. Das bedeutet, dass man den Sinn einer Botschaft oft nur im Kontext verstehen kann. Hierbei spielen auch Emotionen hinein. Je nachdem wie das emotionale Verhältnis zum Gesprächspartner ist, werden wir seine Aussagen völlig anders aufnehmen.Wenn wir miteinander kommunizieren können Missverständnisse, Konflikte, Konfusionen und andere Umstände die zwischenmenschliche Verständigung behindern oder sogar zum Abbruch führen. Wie funktioniert eine gelungene Kommunikation?
Den Erfolg jeder Kommunikation bestimmt die Art und Weise, wie wir kommunizieren. Die Körpersprache (Körperhaltung, Gestik, Mimik) und die Tonqualität (Stimmlage, Frequenz, Sprechweise) sind z.B. sehr wichtig. Von größter Bedeutung ist die Frage nach dem Ziel:Was ist Ziel dieses Gesprächs?Was will ich und was wollen wir erreichen und bewirken? Dieses Thema wurde bereits mehrfach angesprochen und soll daher hier nicht erneut ausgebreitet werden.

Führung

Nicht nur der offiziell eingesetzte Chef hat eine Führungsposition. Auch in Teams, die eigentlich aus gleichberechtigten Mitarbeitern bestehen, bilden sich bestimmte Rollen wie die des Führers, der Mitläufer oder leider manchmal auch Außenseiter heraus. Wichtig sind diejenigen, die hier eine informelle Leitungsposition innehaben. Solche meist hoch-motivierte Menschen haben viel Ehrgeiz und richten einen Großteil ihres Lebens auf Leistung aus. Ihre große Kompetenz, Einfluss auf andere, Willensstärke, ihre hervorgehobene Stellung sowohl im Privatleben als auch im Beruf machen sie glücklich und zufrieden. Solche Menschen nennt man „supportive leaders“, sie übernehmen aufgrund ihrer Charaktereigenschaften meistens die Führungspositionen, selbst wenn sie eigentlich gar nicht offiziell in einer Leitungsposition stecken. Dort werden sie besonders gebraucht, denn sie sind bereit, Verantwortung zu tragen, viel länger zu arbeiten und andere anzuweisen.

Katalysator des Wandels

Rund 10 Jahre lang habe ich ein Programm zur Bearbeitung der Weihnachtsfotos und Urlaubsbilder benutzt, das ich im Schlaf bedienen konnte. Bis die neue Windows-Version auf den Markt kam und das Betriebssystem die Installation des guten, alten Bildbearbeitungsprogramms auf den neuen PC trotzig verweigerte. Die neue kompatible Version des Foto-Programms treibt mich seitdem zum Wahnsinn. Alles ist anders, altbewährte Funktionen sind in anderen Rubriken versteckt und müssen stundenlang gesucht werden, ein intuitives Bedienen ist nicht mehr möglich. Das Programm hat ohne Zweifel unglaublich viele tolle, faszinierende, kreative Anwendungsmöglichkeiten – die ich alle nicht brauche.

Nicht alles, was neu ist, ist zwangsläufig auch gut. Oft ganz im Gegenteil, aber die Wirtschaftswelt ist einem Wandel begriffen, dem wir und anpassen müssen. Immer neue technologische Entwicklungen, Internationalisierung und Globalisierung verlangen ein dynamisches ökonomisches Denken und Handeln. Dieser Wandel bietet für Menschen und Unternehmen große Chancen für die Weiterentwicklung, verbirgt aber Gefahren für diejenigen, die nicht willig oder fähig sind, diese Veränderungen voranzutreiben. Technische Erfindungen ermöglichen uns den alltäglichen Komfort, medizinische Innovationen und ausgewogene Ernährung tragen mit zur der Steigerung der Lebenserwartung bei. Jeder, der eine leitende Position hat, ist hierbei auch ein „Katalysator“ des Wandels und hat die Aufgabe, sein Arbeitsteam an die sich ständig ändern Bedingungen anzupassen. Das bedeutet, sich mit solchen Veränderungen, sobald man sie erahnen kann, frühzeitig auseinander zu setzen, sich fortzubilden, schulen zu lassen oder nach Informationen zu suchen. Der beste Chef ist derjenige, der sich mit Neuerungen schon auskennt, bevor die Mitarbeiter überhaupt etwas davon gehört haben. Wenn es z.B. die neue Version eines Computer-Betriebssystems gibt, dann sollte der Chef der Erste sein, der lernt, damit umzugehen und nicht der Letzte, der sich die Handhabung dann von seiner Sekretärin erklären lassen muss.

Bindungen aufbauen

Was nützt es, wenn man seine Arbeit mag, aber zu den Kollegen ein gespanntes Verhältnis hat. Morgens gutgelaunt in die Firma zu fahren wird man nur, wenn beide Seiten stimmen: Die Tätigkeit füllt einen aus und man freut sich auf den kleinen Plausch beim Frühstücks-Käffchen mit den Kollegen. Im Arbeitsleben sind wir immer auf andere angewiesen, die uns helfen, uns Chancen geben, uns Aufträge vermitteln, unseren Ideen lauschen und vielleicht bei der Umsetzung unterstützen. Neben formellen Beziehungen, die durch Produktions- und Arbeitsabläufe vorgegeben sind, entstehen in jeder Firma auch informelle Beziehungen, die sich durch Freundschaft und Sympathie definieren. Formelle Beziehungen sind wichtig um die Effektivität zu gewährleisten, informelle Beziehungen sind wichtig, um sich wohl zu fühlen. Informelle Beziehungen sind nicht nur innerhalb des Betriebes wichtig, in dem man arbeitet: Eine Studie der EU-Kommission zeigte, dass rund ein Drittel aller europäischen Arbeitnehmer zwischen 16 und 29 Jahren ihre Jobs überhaupt erst durch persönliche Kontakte gefunden haben. Und etwa 70 Prozent aller Führungspositionen in Deutschland werden über Beziehungen besetzt. Je mehr Leute man kennt und zu je mehr Leuten man Kontakte pflegt, um so eher ist jemand dabei, der einem sagt: „Duuuuu… ich wüsste da einen Job, der ist Dir geradezu auf die Haut geschrieben.“

Zusammenarbeit

Ohne einem gemeinsamen Ziel existiert auch kein Team, sondern allenfalls eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam Geld verdienen. Ein Team ist nur dann erfolgreich, wenn alle dauerhaft und in die selbe Richtung an einem gemeinsamen Strang ziehen.

Teamfähigkeiten

Teamfähig zu sein bedeutet, in einer Gruppe mit mehreren Beteiligten Lösungen zu erarbeiten, Probleme und Aufgaben zu erkennen und angehen zu können. Teamfähig zu sein bedeutet aber auch, sich mit anderen auszutauschen und Unterstützung zu bekommen, in Konflikten gemeinsam auf eine konstruktive Lösung hinzuarbeiten und gegebenenfalls sich der Mehrheit der Gruppe anzuschließen, wenn diese die beste Lösungsmöglichkeit gefunden hat, die nicht unbedingt der eigenen Vorstellung entspricht. Mit einer Hand lässt sich kein Knoten binden. Viele Menschen mit einem großen Bedürfnis nach wechselseitigen Beziehungen sind teamorientiert. Bei einer Möglichkeit, im Team zu arbeiten, wird manchmal versucht, eine Balance zu finden. So haben auch Einzelkämpfer ab und zu das Verlangen danach und auch die Teamplayer wollen gelegentlich Dinge selbstständig erledigen und dadurch ihr Selbstwertgefühl steigern.