Beziehungsmanagement: Spiele

Ein Auszug aus meinem Buch „Emotionale Intelligenz bei Kindern fördern“

Kindertagesstätte und Schule sind Orte, an denen ein großer Teil des gemeinsamen Lernens und Lebens stattfindet. Es treffen viele unterschiedliche Kinder zusammen, die sich diesen begrenzten Raum miteinander teilen und sich arrangieren müssen. Täglich kommt es zu Streitigkeiten, die häufig handgreiflich oder mit Benutzung von Schimpfwörtern einhergehen. Hierfür können verschiedene Gründe ausschlaggebend sein, wobei es sich oft auch um läppische Missverständnisse handelt. Viele Kinder fühlen sich viel zu schnell angegriffen, weil ihnen ein Verständnis für andere noch fehlt. Beziehungsmanagement ist die Fähigkeit, Phasen von negativen Gruppendruck standzuhalten und and Konfliktlösungen hinzuarbeiten, um gesunde und lohnende Verbindungen und Gruppen aufrechtzuerhalten.

Schimpfen gestattet (ab 5 Jahren)

Ziele Wut-Abbau
Sozialform Gruppenspiel

Es gibt Augenblicke, in denen man am liebsten fluchen oder scheußliche Schimfpworte schreien möchte, um die aufgestaute Wut abzulassen. Die Kinder bilden Pärchen. Sie dürfen sich ganz laut beschimpfen, aber ohne einander zu berühren. Es werden dabei ausgefallene Schimpfwörter benutzt. Beispiele: stinkender Nasenbär, alte Bananenschale, klebriger Schneckenschleim. Nur respektlose Schimpfwörter mit sexuellem Hintergrund werden verboten. Erst dürfen die Kinder so laut schimpfen, wie sie wollen. Dann steuert die Spielleitung den Lautstärkepegel, bis zum Schluss nur noch geflüstert wird. Es können auch andere Schimpfwort-Felder vereinbart werden. Eventuell kann eine Jury aus einigen Kindern und/oder dem Spielleiter die Ergebnisse zusammentragen und einen Gewinner verkünden.

Echo (ab 5 Jahren)

Ziele Aktives Zuhören
Variante Kinder können sich gegenüber in zwei Reihen aufstellen und abwechselnd in einer „Zickzacklinie“ das Echo weitergeben lassen
Sozialform Gruppenspiel

Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind beginnt und teilt seinen Mitschülern etwas mit (z. B. über sein Gefühlszustand, seine Hobbys usw.). Der rechte oder der linke Sitznachbar wiederholt nun das, was das letzte Kind gesagt hat, und fügt einen Beitrag hinzu. „Mia ist heute fröhlich, weil sie ihre neuen Schuhe anhat. Ich bin heute verärgert, weil …“ Das folgende Kind wiederholt jetzt ebenfalls den vorangegangenen letzten Beitrag und teilt etwas Eigenes mit. Die Übung ist beendet, wenn alle Kinder an der Reihe waren.

Der kooperative Roboter (ab 8 Jahren)

Ziele Erkenntnis, dass die Leistung einer Person Teil einer Gruppenleistung ist
Sozialform Gruppenspiel

Dieses Spiel wird mit drei Kindern gespielt. Das jüngste Kind stellt sich in die Mitte und fasst die anderen an den Händen. Alle drei Kinder müssen jetzt als eine Person zusammenarbeiten. Das Kind in der Mitte ist das „Gehirn“, und die anderen müssen seine Hände koordinieren und machen, was das Gehirn will. Kinder probieren verschiedene Handlungen aus. Beispiele: das Zimmer aufräumen, die Waschmaschinebeladen, ein Telefonat durchführen. Lustig wird es, wenn die Spieler ein einfaches Gericht kochen und zusammen essen.