Förderspiele

Ein Auszug aus meinem Buch „Emotionale Intelligenz bei Kindern fördern“

Selbstwahrnehmung

Die eigenen Gedanken identifizieren und erkennen, wie sie die Entscheidungen und das Handeln beeinflussen.

Die Wahrnehmung eigener Gefühle ermöglicht es, das Verhalten anderer besser zu verstehen, empathischer darauf einzugehen und Konflikte konstruktiv zu lösen. Indem Kinder bewusst im Team arbeiten und gemeinsame Erfahrungen machen, wird der Zusammenhalt gefördert. Gefühle kann man nicht nur mimisch und mit dem Körper ausdrücken, sondern auch mit der Stimme, mit der Gangart, der Gestik oder mit der Wortwahl.

Gesichtsausdrück und Gefühle (ab 5 Jahren)

Ziele Aus dem Gesichtsausdrück Gefühle ablesen
Sozialform Gruppenspiel

Was ein Gesicht alles zeigen kann, können Kinder erfahren, wenn sie sich im Spiegel betrachten. Geben Sie jedem Kind in der Gruppe einen Handspiegel, damit die Kinder sich möglichst wenig gegenseitig ablenken. Die Spielleitung gibt den Kindern nacheinander Anweisungen wie:
– Legt die Stirn in Falten
– Schielt mit den Augen
– Kräuselt die Nase
– Zieht die Mundwinkel nach oben und nach unten
– Streckt die Zunge aus
– Probiert alle Grimassen aus, die euch gefallen

Bitten Sie Kinder anschließend, ein lustiges, ein trauriges, ein wütendes, ein ängstliches, ein glückliches Gesicht usw. zu machen. Haben die Kinder gewusst, wie viele Gefühle sie mit ihrem Gesicht zeigen können und wie ihr Gesicht dann aussieht?

Situationen darstellen (ab 8 Jahren)

Ziele Gefühle in unterschiedlichen Situationen erkennen
Material Kärtchen oder aus Zeitschriften ausgeschnittene Bilder, die unterschiedliche Gesichtsausdrücke zeigen. Hut oder eine Papiertüte
Sozialform Gruppenspiel

Möglichst ohne Worte spielen jeweils zwei Kinder eine Situation. Die anderen Kinder raten Gefühle, die bei diesem Spiel entstehen. Die Spielleitung kann mit Kindern davor besprechen, welche Situationen gespielt werden können und welche Gefühle
dargestellt werden sollen.
Beispiele für Situationen:
– Ein Kind ist mit seiner Mutter beim Arzt. Der soll das Kind einmal gründlich untersuchen. Er möchte dem Kind etwas Blut abnehmen (Angst).
– Eine Tante kommt zu Besuch (Freude). Sie bringt ein Geschenk mit (Überraschung).
– Ein Kind zerstört absichtlich ein Spielzeug (Schadenfreude) von dem anderen Kind (Trauer).
– Ein Kind spielt mit seinen Freunden Ball (Freude). Der Ball rollt dabei in einen Nachbargarten. Ein Kind soll ihn zurückholen (Angst).
– Ein Kind soll zu Mittag Miesmuscheln essen (Ekel).
– Ein Kind hat von seinen Eltern ein Fahrrad geschenkt bekommen (Freude). Das andere Kind möchte auch ein Fahrrad haben (Neid).
Anschließend kann man mit Kindern besprechen, in welchen Situationen sie schon einmal das entsprechende Gefühl erlebt haben.

Gefühle ausdrücken (ab 5 Jahren)

Ziele Gefühle auf verschiedene Art und Weise darstellen
Andere wahrnehmen
Material Kärtchen mit aufgeschriebenen Gefühlen
Sozialform Gruppenspiel

Die Kinder sitzen im Kreis so, dass sie die Gesichter von den anderen Kindern auch sehen können. Der Spielleiter nennt verschiedene Gefühle oder zeigt die Kärtchen mit den aufgeschriebenen Gefühlen. Die Kinder versuchen, Gefühle auf verschiedene Art und Weise darzustellen:
– Mit dem Gesichtsausdruck (mimisch)
– Mit dem gesamten Körper (gestisch)
– Durch den Raum gehend, unter Einsatz des gesamten Oberkörpers (Gangart)
– Mit der Stimme (Betonung). Den Satz „Sie ist da“ sollen Kinder fröhlich, erschrocken, wütend, überrascht, ängstlich, angeekelt usw. ausdrücken.
5 Mit Wortwahl. Bei bestimmten Gefühlen benutzt man manchmal auch bestimmte Wörter, z. B. „Igitt“ (Ekel), „Wow!“ (Überraschung), „Mist!!!“ (Ärger).

Gefühlszustände kann man nicht nur sehen, spüren oder sprachlich erfassen, sie sind auch insbesondere an der Stimmlage zu erkennen. Es kommt manchmal vor, dass im Miteinander doppelte Botschaften gesendet werden, indem Inhalt und Stimmton nicht zusammenpassen. Stellen Sie Kindern folgende Fragen:
Wie könnt Ihr Gefühle hören?
Wie unterschiedlich kann Eure Stimme klingen?
Wie unterschiedlich kann die Stimme Eurer Eltern, Geschwister oder Freunde klingen?
Wie hört sich die Mutter/der Vater an, wenn sie/er glücklich ist?
Wie hört sich der Freund an, wenn er Angst hat?

Selbstmanagement

Mit eigenen Gefühlen so umgehen, dass es leichter wird, die zu erledigende Aufgabe zu lösen. Es werden lang- und kurzfristige Ziele gesetzt und Hindernisse überwunden.

Eine wesentliche Voraussetzung für Selbstmanagement ist die Fähigkeit, eigene Emotionen wahrzunehmen, diese zu verstehen und sich seiner eigenen Werte, Bedürfnisse und Gefühle bewusst zu sein. Der verantwortliche Umgang mit Gefühlen erfordert die Fähigkeit, die eigene Stimmung zu steuern. Dabei hilft es, sich über die eigenen Gefühle zu äußern. „Wie geht es mir heute eigentlich?“ ist eine Frage, die auch wir als Erwachsene uns viel zu selten stellen; man funktioniert im Alltag einfach, ohne in sich
hineinzuspüren. Schon alleine durch die lapidare Frage, wie man sich heute eigentlich fühlt, geht man in Distanz, reflektiert sich selbst und kommt sich so auf die Schliche.

Ich mache so … (ab 5 Jahren)

Ziele Gefühle körperlich darstellen
Sozialform Gruppenspiel

Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind beginnt das Spiel mit den Worten „Wenn ich wütend bin, mache ich so …“ und macht eine Geste, die seine Wut widerspiegelt, z. B. stampft es mit dem Fuß. Das nächste Kind wiederholt die Geste und fügt eine neue hinzu, z. B. stampft es mit dem Fuß oder zeigt den Stinkefinger. Reihum wiederholt dann jedes Kind die Gesten aller Kinder vor ihm und fügt eine neue hinzu.
Spielideen für die weiteren Runden: Wenn ich fröhlich bin, mache ich so, wenn ich traurig bin, mache ich so usw.

Eine Busfahrt mit viel Gefühl (5–8 Jahre)

Ziele Fremde Gefühle erkennen
Variante Das Spiel kann auch mit nur zwei Kindern gespielt werden. Dann fährt anstelle des Busses ein Auto
Sozialform Paar- oder Gruppenspiel

Der Spielleiter teilt mehreren Kindern verschiedene Gefühlsrollen zu, indem er z. B. sagt: „Du spielst die traurige Busfahrerin, du spielst die ängstliche Oma, du einen wütenden Geschäftsmann“ usw. Die Stühle stehen so in der Mitte, dass sie Bussitze repräsentieren. Die Busfahrerin geht in ihrer traurigen Stimmungslage zum Bus und setzt sich vorne hin. Los geht die Fahrt! An der ersten Haltestelle steigt die ängstliche Oma ein, an der zweiten Haltestelle der wütende Geschäftsmann usw. Während der Busfahrt kommen die Fahrgäste miteinander ins Gespräch, dabei werden sie immer vom Gefühl des zuletzt eingestiegenen Fahrgasts angesteckt. Die stimmungsvolle Busfahrt endet mit der Ansage des Fahrers: „Endstation, bitte alle aussteigen!“

Hinweis
Die verschiedenen Rollen der Fahrgäste können auch per Los gezogen werden. Nach der Busfahrt kann es ratsam sein, die Szenen auszuwerten: Wie ist es den Spielern ergangen? Welche Gefühle waren einfach, welche schwer darzustellen, und warum?
Wie haben sich die Fahrgäste körperlich und stimmlich verändert?

Sesam öffne dich! (5–12 Jahre)

Material Kleine Schatztruhe mit Schätzen, z. B. glitzernder Stein, kleines Stofftier, geheime Botschaft
Sozialform Gruppenspiel

Ein Geheimnis zu haben ist spannend und verursacht kräftiges Kribbeln im Bauch. Sowohl Kindern als auch Erwachsenen fällt es schwer, Geheimnisse zu bewahren. Die Kinder sitzen im Kreis, und in der Kreismitte steht eine kleine glitzernde Schatztruhe. Große Neugier macht sich breit, und jedes Kind möchte wissen, welcher Schatz darin verborgen ist. Die Spannung steigt. Nacheinander darf nun jedes Kind einen Blick in die Schatztruhe werfen. Aber Achtung, alles ist streng geheim! Mit geheimnisvoller Miene gehen die Kinder auf ihren Platz zurück, bis auch das letzte Kind das Geheimnis kennt. Endlich, auf das Kommando „Sesam öffne dich!“, verraten alle gemeinsam laut rufend das Geheimnis.

Soziales Bewusstsein

Die Gedanken und Gefühle anderer verstehen, Mitgefühl entwickeln und in der Lage sein, die Dinge auch aus der Sicht eines anderen zu sehen. Psychologen nennen dies Empathie.

Kontakt aufnehmen, Stimmungen richtig deuten, deutliche Signale aussenden – soziales Bewusstsein ist eine wichtige Grundlage, um im Leben klarzukommen. Auf der Regel „Höflich sein und nette Wörter benutzen“ basiert ein friedvolles und respektvolles Miteinander.

Wichteln (ab 6 Jahren)

Ziele Positives soziales Miteinander einer Gruppe
Material Zettel, Stifte und ein Korb
Variante Die Intensität erhöht sich, wenn das Sprechen verboten ist
Sozialform Gruppenspiel

Alle Kinder scheiben ihren Namen auf Zettel. Gefaltet werden sie in einen Korb gelegt und kräftig gemischt. Jetzt zieht jedes Kind einen Zettel. Steht darauf sein eigener Name, so muss es erneut ziehen. Der Spielleiter legt eine Zeitspanne fest, z. B. einen Tag oder eine Woche, in der jedes Kind seinem Wichtelpartner – also dem Kind, dessen Namen es gezogen hat – möglich viel Gutes zukommen lässt. Alles geschieht aber heimlich, d. h., kein Kind darf wissen, wer sich als Wichtel kümmert. So bleibt die Spannung über die Zeitspanne hinweg erhalten. Gute Wichteltaten können sein: ein nettes Wort an Morgen, die Frage nach dem gestrigen Tag, eine zärtliche Umarmung zum Abschied, Hilfe bei den Schularbeiten oder Abgeben von Süßigkeiten. Nun passt jedes Kind auf, um seinen Wichtel zu erraten. Um falsche Spuren zu legen, ist es auch Fremdwichteln erlaubt. Nach Ablauf der Frist gilt es, die Wichtel zu enttarnen. Jedes Kind äußert seine Vermutung, und der angesprochene Wichtel bestätigt oder verneint die Annahme.

Der gefühlvolle Flaschengeist (7–12 Jahre)

Ziele Positives soziales Miteinander einer Gruppe
Material Zettel, Stifte und ein Korb
Sozialform Gruppenspiel

Das Kind schreibt heimlich seine derzeitige Gefühlsstimmung auf einen Zettel und steckt diesen in eine leere Flasche. Die Gruppe sitzt auf der Erde, und die in der Mitte liegende Flasche wird kräftig gedreht. Wenn sie ausgedreht hat, zeigt ihr Flaschenhals auf ein Kind. Nun erklärt der Spieler mit tiefer, wohliger Stimme: „Öffne den Korken und befreie mich aus der Flasche! Ich bin der gefühlvolle Flaschengeist, und ich bringe dir eine geheime Botschaft. Lies den Zettel und sage mir, wer in eurem Kreis so fühlt!“ Das angesprochene Kind versucht gemeinsam mit der Gruppe herauszufinden, welches Kind sich wohl wie auf dem Zettel beschrieben fühlen könnte.
Flaschenbotschaften können gemalt werden. Werden unangenehme Gefühle, wie Angst ausgedrückt, so fragt die Gruppe: „Wie können wir dir helfen?“ Dabei sollte der Spielleiter darauf achten, dass die Kinder solche Wünsche äußern, die kostenlos durch mitmenschliches Verhalten erfüllt werden können.

Höflicher Alltag (ab 5 Jahren)

Ziele Höflicher und netter Auftritt in Alltagssituationen
Sozialform Paar- oder Gruppenarbeit

Es gibt viele Situationen, in denen ein höflicher Umgang miteinander selbstverständlich sein sollte. Es können verschiedene Situationen erprobt und bewusst gemacht werden, wie das Entschuldigung-Sagen, wenn man sich verspätet, eine Begrüßung oder eine Danksagung. Der Spielleiter wählt ein Thema aus und legt eine Partneroder Gruppenarbeit fest. Die Kinder überlegen nun gemeinsam mit ihrer Gruppe, eine Möglichkeit der Aktion zu finden, und üben diese für ein Rollenspiel ein. Hier ist eine höfliche Ansprache in den jeweiligen Situationen besonders wichtig. Zum Abschluss werden einige Rollenspiele präsentiert, die Aktionsmöglichkeiten vorgestellt und von den Zuschauern reflektiert.
Beispiel: Ein Schüler kommt zu spät in die Klasse und setzt sich, ohne ein Wort zu sagen, an seinen Platz.

Verantwortungsvolle Entscheidungen

Positive, sachlich fundierte Lösungen für Probleme finden und umsetzen. Die langfristigen Folgen des eigenen Handels für sich und andere abzuschätzen.

Im Kindergarten und auch in der Schule kommt es oft zu Streitigkeiten, die häufig mit der Benutzung von Schimpfwörtern oder sogar handgreiflich einhergehen. Die Gründe hierfür können unterschiedlich sein, wobei es sich oft um Missverständnisse handelt. Viele Kinder fühlen sich schnell angegriffen, weil ihnen der richtige Blick auf ihre Kameraden fehlt.

Labyrinth (6–12 Jahre)

Ziele Positives soziales Miteinander einer Gruppe
Material Mehrere lange Seile, Befestigungsmaterial, Augenbinden
Variante Die Intensität erhöht sich, wenn das Sprechen verboten ist
Sozialform Paarspiel

Mehrere Seile werden in Handlaufhöhe entlang verschiedener Bäume (in der Sporthalle: Stangen, Kästen etc.) so befestigt, dass sich ein Labyrinth ergibt. Es wird nur ein kleiner Ausgang offen gelassen. Die Kinder bilden Paare. Ihnen werden die Augen verbunden. Sie werden paarweise in die Mitte des Labyrinths gebracht und sollen nun zusammen herausfinden. Nachdem alle Kinder durch das Labyrinth gegangen sind, findet in der Gruppe eine Auswertung statt.
Mögliche Reflexion:
– Wie habe ich mich orientiert?
– Was war mir eine Hilfe?
– Habe ich anderen Kindern Hilfe angeboten?

Ich kenne ein Kind (6–12 Jahre)

Ziele Suche nach positiven Eigenschaften bei anderen (auch nicht gemochten) Personen. Förderung des prosozialen Verhaltens. Ein anderes Kind genau betrachten
Variante Senkung des Schwierigkeitsgrades: Der Spielleiter kann Bereiche, aus denen die positiven Äußerungen kommen sollen, vorgeben (z. B.: Mitarbeit in der Schule) Senkung des Schwierigkeitsgrades: Vor dem Spiel für jedes Kind eine positive Beschreibung erarbeiten
Sozialform Gruppenspiel

Das Spiel ist angelehnt an das Spiel „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist …“. Die Kinder sitzen in einem Sitzkreis. Ein Kind überlegt sich eine positive Charaktereigenschaft eines Mitschülers und hängt diese Eigenschaft an den Satz: „Ich kenne ein Kind, und das …“ an. Die anderen Kinder raten, um welchen Mitschüler es sich hierbei handelt. Ein Beispiel: „Ich kenne ein Kind, und das lacht viel, wenn wir auf dem Schulhof sind.“

Mögliche Reflexion:
– Ist es einfach, über andere Leute etwas Positives zu sagen?
– Warum ist es bei manchen Personen einfacher und bei anderen Personen schwieriger, positive Charaktereigenschaften zu nennen?
– Ist es wichtig, anderen Menschen hin und wieder etwas Positives zu sagen?
– Was magst du lieber, wenn jemand sagt: „Das kannst du gut!“ oder wenn jemand sagt: „Das kannst du nicht gut!“?

Hinweise:
Das Spiel eignet sich, um stärkere und schwächere Schüler mehr miteinander zu vereinen. Auch Außenseitern und Kindern in persönlichen Krisen kann wieder neuer Mut mit auf den Weg gegeben werden.

Kompliment machen, Loben, Schmeicheln (6–12 Jahre)

Ziele Suche nach positiven Eigenschaften bei anderen (auch nicht gemochten) Personen. Förderung des prosozialen Verhaltens. Ein anderes Kind genau betrachten
Variante Senkung des Schwierigkeitsgrades: Der Spielleiter kann Bereiche, aus denen die positiven Äußerungen kommen sollen, vorgeben (z. B.: Mitarbeit in der Schule, Fleiß, Sportlichkeit, hübsches Aussehen, besonders gut in Bio) Senkung des Schwierigkeitsgrades: Vor dem Spiel für jedes Kind eine positive Beschreibung erarbeiten
Sozialform Gruppenspiel

Bei diesem Spiel sollen sich die Kinder gegenseitig Komplimente machen. Alle Kinder sitzen in einem Stuhlkreis. Zuerst wird die Bedeutung eines Kompliments geklärt und anschließend ein Beispiel von dem Spielleiter vorgegeben („…, du lachst immer so schön!“). Dann bekommt das erste Kind die Kompliment-Muschel und die anderen machen diesem reihum Komplimente.Anschließend gibt er die Muschel seinem Nachbarn, und dieser ist an der Reihe. Das Spiel wird so lange gespielt, bis jedes Kind an der Reihe war.

Zum Schluss möchte der Spielleiter von jedem Kind wissen, wie es ihm dabei ergangen ist, ein Kompliment zu machen, und vor allem auch wie es ist, ein Kompliment zu erhalten.

Mögliche Reflexion:
– Wie fühlt es sich an, einem Mitschüler, den man nicht sehr gerne mag, etwas Freundliches sagen zu müssen?
– Wie fühlt es sich an, öffentlich so viele positive Worte annehmen zu müssen?

Hinweise:
– Es werden nur positive Eigenschaften genannt.
– Ungebetene, verletzende Kommentare sind nicht erlaubt.
– Der Spielleiter sollte darauf achten, dass detaillierte, bezeichnende Komplimente geäußert werden.
– Wiederholende Komplimente vermeiden.
– Die Kinder können ermutigt werden, das Kind, das sie ansprechen, auch anzuschauen.

Beziehungsmanagement

Fähigkeit, auch einem negativen Gruppendruck standzuhalten und auf Konfliktlösungen hinzuarbeiten, um gesunde und lohnende Verbindungen zu Einzelpersonen und Gruppen aufrechtzuerhalten.

Kindertagesstätte und Schule sind Orte, an denen ein großer Teil des gemeinsamen Lernens und Lebens stattfindet. Es treffen viele unterschiedliche Kinder zusammen, die sich diesen begrenzten Raum miteinander teilen und sich arrangieren müssen. Täglich kommt es zu Streitigkeiten, die häufig handgreiflich oder mit Benutzung von Schimpfwörtern einhergehen. Hierfür können verschiedene Gründe ausschlaggebend sein, wobei es sich oft auch um läppische Missverständnisse handelt. Viele Kinder fühlen sich viel zu schnell angegriffen, weil ihnen ein Verständnis für andere noch fehlt. Beziehungsmanagement ist die Fähigkeit, Phasen von negativen Gruppendruck standzuhalten und and Konfliktlösungen hinzuarbeiten, um gesunde und lohnende Verbindungen und Gruppen aufrechtzuerhalten.

Schimpfen gestattet (ab 5 Jahren)

Ziele Wut-Abbau
Sozialform Gruppenspiel

Es gibt Augenblicke, in denen man am liebsten fluchen oder scheußliche Schimfpworte schreien möchte, um die aufgestaute Wut abzulassen. Die Kinder bilden Pärchen. Sie dürfen sich ganz laut beschimpfen, aber ohne einander zu berühren. Es werden dabei ausgefallene Schimpfwörter benutzt. Beispiele: stinkender Nasenbär, alte Bananenschale, klebriger Schneckenschleim. Nur respektlose Schimpfwörter mit sexuellem Hintergrund werden verboten. Erst dürfen die Kinder so laut schimpfen, wie sie wollen. Dann steuert die Spielleitung den Lautstärkepegel, bis zum Schluss nur noch geflüstert wird. Es können auch andere Schimpfwort-Felder vereinbart werden. Eventuell kann eine Jury aus einigen Kindern und/oder dem Spielleiter die Ergebnisse zusammentragen und einen Gewinner verkünden.

Echo (ab 5 Jahren)

Ziele Aktives Zuhören
Variante Kinder können sich gegenüber in zwei Reihen aufstellen und abwechselnd in einer „Zickzacklinie“ das Echo weitergeben lassen
Sozialform Gruppenspiel

Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind beginnt und teilt seinen Mitschülern etwas mit (z. B. über sein Gefühlszustand, seine Hobbys usw.). Der rechte oder der linke Sitznachbar wiederholt nun das, was das letzte Kind gesagt hat, und fügt einen Beitrag hinzu. „Mia ist heute fröhlich, weil sie ihre neuen Schuhe anhat. Ich bin heute verärgert, weil …“ Das folgende Kind wiederholt jetzt ebenfalls den vorangegangenen letzten Beitrag und teilt etwas Eigenes mit. Die Übung ist beendet, wenn alle Kinder an der Reihe waren.

Der kooperative Roboter (ab 8 Jahren)

Ziele Erkenntnis, dass die Leistung einer Person Teil einer Gruppenleistung ist
Sozialform Gruppenspiel

Dieses Spiel wird mit drei Kindern gespielt. Das jüngste Kind stellt sich in die Mitte und fasst die anderen an den Händen. Alle drei Kinder müssen jetzt als eine Person zusammenarbeiten. Das Kind in der Mitte ist das „Gehirn“, und die anderen müssen seine Hände koordinieren und machen, was das Gehirn will. Kinder probieren verschiedene Handlungen aus. Beispiele: das Zimmer aufräumen, die Waschmaschinebeladen, ein Telefonat durchführen. Lustig wird es, wenn die Spieler ein einfaches Gericht kochen und zusammen essen.